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Koch kritisiert deutsches Ökumene-Papier: Mangel an Klarheit über Ziel

19. April 2024 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
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Vatikanischer Ökumene-Minister: Dokument von Deutscher Bischofskonferenz und Evangelischer Kirche in Deutschland hat "Vorliebe für Vielfalt und Ängstlichkeit gegenüber Einheit"


Freiburg/Vatikanstadt (kath.net/KAP) Kritik am jüngsten Ökumene-Papier von Deutscher Bischofskonferenz und Evangelischer Kirche in Deutschland hat Kurienkardinal Kurt Koch geübt. Er vermisse in dem Papier, das Mitte März unter dem Titel "Mehr Sichtbarkeit in der Einheit und mehr Versöhnung in der Verschiedenheit - Zu den Chancen einer prozessorientierten Ökumene" veröffentlicht wurde, "Klarheit über das ökumenische Ziel". Das Dokument halte fest, dass es keine volle Kircheneinheit gebe, es werde aber "an keiner Stelle gesagt, was man sich unter dieser vollen Einheit vorstellt und wie der Prozess, der im Dokument beschrieben wird, auf dieses Ziel hinführen kann", sagte Koch in einem am Freitag auf dem Online-Portal "communio.de" veröffentlichten Interview.

Wenn in dem Dokument von Einheit gesprochen werde, so werde sogleich zurecht darauf hingewiesen, dass damit nicht Einheitlichkeit gemeint sein könne. Andererseits werde die Gefahr eines Umschlagens von Vielfalt in einen puren unverbundenen Pluralismus nicht gesehen. "Mir scheint, dass es in diesem Dokument eine Vorliebe für Vielfalt und eine Ängstlichkeit gegenüber Einheit gibt. Hier wäre ein besseres Gleichgewicht angebracht" und ein "gesunder Mittelweg" zu suchen, so der Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen.


Begrüßt wurde von Koch indes die in dem Dokument festgehaltene Selbstverpflichtung der beiden Kirchen, vor kirchenleitenden Entscheidungen den Dialog mit dem jeweils anderen zu suchen. Tatsächlich würden sich nämlich gerade in ethisch umstrittenen Fragen wie etwa der Sterbehilfe oder der Abtreibung immer häufiger Spannungen zwischen den Kirchen zeigen, die einen intensiveren Dialog verlangten. Koch: "In früheren Jahrzehnten hieß das Leitmotiv in der Ökumene: Glaube trennt, Handeln eint. Heute jedoch müssen wir eher das Gegenteil festhalten: Wir sind uns bei vielen Glaubensfragen näher gekommen; (...) Neue Differenzen und Spannungen sind aber in der Zwischenzeit vor allem auf ethischem Gebiet aufgetreten." Damit müsse sich die Ökumene noch stärker befassen - denn wenn die Kirchen in Grundfragen des Lebens und Zusammenlebens nicht mit einer Stimme sprechen, so werde "die christliche Stimme in den säkularen Gesellschaften Europas immer schwächer", warnte Koch.

Gefragt nach der Zukunft des ökumenischen Dialogs rief Koch schließlich dazu auf, Ökumene nicht auf den Dialog zwischen katholischer und evangelischer Kirche zu begrenzen. "Bei allen Verdiensten des neuen Dokuments in Deutschland liegt für mich seine wichtigste Grenze darin, dass es allein diesen Dialog vor Augen hat. Gewiss sind die evangelische und die katholische Kirche die beiden größten Kirchen in Deutschland und haben auch eine gemeinsame Geschichte. Doch Deutschland ist heute kein rein bikonfessionelles Land mehr. Es leben in Deutschland immer mehr auch Orthodoxe, Orientalen und auch Freikirchen. Diese größere Ökumene müsste heute stärker in den Blick genommen werden."

(Interview im Wortlaut: www.herder.de/communio/theologie/ein-gespraech-mit-kardinal-kurt-koch-ueber-das-neue-deutsche-oekumene-papier)

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Kardinal Koch (c) kathpress/Paul Wuthe


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Lesermeinungen

 Ulrich Motte 20. April 2024 
 

Innerkatholische Ökumene?

Was den Vatikan ethisch von der EKD trennt, trennt wohl auch unzählige Katholiken von anderen Katholiken, teils auch höchste Kirchenränge, oder ? Und wie oft gilt das auch für nichethische Glaubensfragen?


0
 
 Peter2021 19. April 2024 
 

Die ECCLESIA DE EUCHARISTIA zeigt uns einen Weg zur Einheit:

"So zeigt sich die Eucharistie als Quelle und zugleich als Höhepunkt der ganzen Evangelisierung, da ihr Ziel die Gemeinschaft der Menschen mit Christus und in ihm mit dem Vater und mit dem Heiligen Geist ist. Mit der eucharistischen Kommunion wird die Kirche zugleich in ihrer Einheit als Leib Christi gefestigt. Der heilige Paulus bezieht sich auf diese einheitsstiftende Wirkung der Teilnahme am eucharistischen Mahl, wenn er an die Korinther schreibt: »Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi? Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot« (1 Kor 10, 16-17). Der hl. Johannes Chrysostomus kommentiert treffend und tiefsinnig: »Was ist denn das Brot wirklich? Es ist der Leib Christi. Was werden die, welche ihn empfangen? Sie werden Leib Christi; aber nicht viele Leiber, sondern ein einziger Leib."

Wer die Einheit möchte, sollte mindestens 1 h eucharistische Anbetung pro Woche halten. Das hilft mehr als ein Ökumene-Papier.

www.vatican.va/content/john-paul-ii/de/encyclicals/documents/hf_jp-ii_enc_20030417_eccl-de-euch.html


2
 
 ThomasR 19. April 2024 
 

Das Thema der Ökumene ist viel breiter viel tiefer und viel bedeutender

als Zusammenarbeit allein mit der EKD

ZUsammenarbeit mit der (absterbenden) EKD, die sich eher auf Verwaltung des Untergangs und eigener Grundstücke (um 300.000 ha in Deutschland) konzentriert als auf die Verkündung des Wortes Gottes ist nur eine Facette der Ökumene

Mir wäre ehrlich erstmal Vertiefung der Zusammenarbeit mit katholischen Ostkirchen lieber und seslbst Vergabe der Leitung der Pfarren an katholische Ostpriester und altrituelle Priester als gemeinsame Verwaltung des Untergangs im Rahmen des Kirchensteuersystems mit der EKD.

Der Martin LUther Zug ist längst abgefahren.

www.youtube.com/watch?v=5mGvvBqA5Rk


0
 
 Stefan Fleischer 19. April 2024 

Glaube trennt, Handeln eint.

Dabei sollte doch - meines Erachtens - das entscheidende Ziel für all unser ökumenisches Bemühen die Einheit im Glauben sein. Handeln allein ist nicht christlich. Es muss aus dem Glauben heraus fliessen. "Alles andere tun auch die Heiden," auch die Neuheiden unserer Zeit. Doch nur eine solide, gemeinsame Glaubensbasis kann die unterschiedlichen Meinungen beim Handeln überbrücken, kann den Frieden zwischen den Menschen hervorbringen, auch dort, wo gegensätzliche Interessen vorliegen.


6
 
 naiverkatholik 19. April 2024 
 

Koch mit ruhiger Hand und großem Überblick

Hoffentlich kann Kardinal Koch das noch lange macheen. Mit ruhiger Hand und mit großem Überblick antwortet er als Einzelkämpfer klarstens auf Papiere, die von Scharen deutscher Theologen verfasst werden. Mutig benennt er die wunden Punkte und würdigt das Gute.


5
 

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